Nach einem echten Camper-Frühstück mit Frühstücksei & allem Drum und Dran fuhren wir durch eine für meine Vorstellungen von Bayern etwas zu flache aber hübsche grüne Landschaft nach Hohenschwangau, wo dann endlich echte Berge zu finden waren.
Was wir noch vorfanden waren Touristen. Und zwar nicht nur ein paar, sondern Massen um Massen. Busladungen-Weise wurden die Touristen in der Ortsmitte ausgespuckt und individuell Reisende Touristen verstopften vor Ort alle Parkplätze und erdenklichen Zufahrtsstraßen.
Wir stellten das Wohnmobil etwas außerhalb ab und wanderten – das Schloss Neuschwanstein schon im Blick – Orts-einwärts. Angesichts der eben schon erwähnten, wirklich nicht übertriebenen UNGLAUBLICHEN MASSEN an außer- & inner-europäischen Touristen entschlossen wir uns gegen eine Begutachtung des schlössischen Inventars und wanderten lieber um den kristallklaren, in allen Türkis-Tönen schillernden Alpsee herum, die Schlösser stets als malerische Kulisse neben uns. Entgegen des positiven Wetterberichtes blieben die Wolken die ganze Zeit über in den Bergwipfeln hängen und verflüchtigten sich erst, als wir wieder im Wohnmobil saßen & zu unserem nächsten Ziel aufbrachen.
Abends halb acht – es wurde schon ziemlich duster – erreichten wir unseren Campingplatz in Seeshaupt. Wir fanden einen hübschen Stellplatz neben freundlichen Nachbarn aus Biberach und zwei idyllischen Birken, fanden nach einigen Suchen auch den Stromanschlussadapter und liefen dann im Dunkel, der Wegbeschreibung der Campingplatz-Wirtin folgend, zum “Lido”, weil wir (naja ich jedenfalls…) inzwischen reichlich Kohldampf schoben. Erst als wir direkt vor der verschlossenen Tür und den dunklen Fensterscheiben standen glaubten wir, dass die Lokalität heute abend geschlossen hatte. Das hieß: im Dunkeln die Fahrräder aus dem Wohnmobil zaubern, fit machen und ins Nachbardorf St. Heinrich fahren. Dass der Gaststätten-Oberfuzzi in der ersten Wirtschaft am Platz uns mit unechtem Bedauern mitteilte, dass wir ohne Reservierung keinerlei Chancen auf zwei freie Plätze hätten, passte zu unserem nicht vorhandenen Abendbrot-Glück. Mr. Feels-like-coming-home hatte vor Hunger inzwischen schon ganze schwache Knie 😉 aber beim Anlauf Nr. 3 bekamen wir endlich in einem kleinen aber feinen Steakhaus einen Tisch, üppigste gefüllte Teller (ich schaffte nicht mal ganz alles o.O) und erfrischende Getränke. So gestärkt radelten wir im Nu die paar Kilometer zu unserem Wohnmobil zurück und verbrachten den Rest des Abends damit, das Ende von den “Gefährten” zu schauen, wobei mir natürlich die ein oder andere Träne übers Gesicht kullerte – Scheiß Sentimentalität 😉