Urlaub- welch verlockendes Wort, welche Verheißungen hinter den Buchstaben lauern! Und welche Genugtuung wenn er dann endlich herangekommen ist, der Urlaub, erst so lange fern und plötzlich fast erschreckend schnell vor der Tür stehend, wenn die Koffer noch längst nicht fertig gefüllt sind. Unausgesprochene Erwartungen an eine der schönsten Zeiten des Jahres gehen bei Sonnenschein, Badevergnügungen, geruhsamen Unternehmungen und deftigem Essen in Erfüllung und zaubern ein dauerhaftes Lächeln in Gemüt und Gesicht.
Endlich wieder Zeit für einen Ungarn-Urlaub. Diesmal im Kreise der Familie. Das Wetter meint es gut mit uns. Tagsüber ist es heiß und sonnig, des nachts kühlt sich das Land mit teils heftigen Gewittern und Regengüssen ab, die wir mit wohligem Schaudern von unseren Betten aus im Schlummer belauschen.
Für mich sind die meisten Flecken in Iregszemcse, Siófok & Umgebung mit wunderbaren Erinnerungen an vorangegangene Urlaube verknüpft und so ist es für mich weniger ein Urlaub des Neu-Entdeckens als ein traumwandlerisches Genießen des wohltuenden Moments und stetes Schwelgen in Gedanken an hier bereits erlebte ebenso traumhafte Momente.
Wiederfinden bekannter Ecken auch in Budapest. Im Café auf der Fischerbastei spielen noch immer die drei ungarischen Musikanten mit Geige, Kontrabass & Cimbalo auf während man mit einem Eiskaffe den atemberaubenden Blick hinab auf die Donau & das am anderen Ufer liegende prächtige Parlament genießt. Auf der Margareten-Insel tummelt sich eine bunte Menschenmenge auf dem Rasen & den Wegen zwischen den noch bunteren Blumenrabatten. Zur vollen Stunde dann ein wunderschönes Springbrunnenspektakel im großen Becken: unzählige Wasserfontänen im Zusammenspiel perfekt komponiert zur Musik von Brahms, Liszt, Verdi & den Rolling Stones.
Ach Budapest ist immer eine Reise wert! Ich liebe diesen unvergleichlichen Charme! Dem abgetragenen melancholischen Gewand der Stadt aus wehmütiger Tradition, bewegter Geschichte, verblichener architektonischer Kunst und glanzvoller Kultur fehlt nie das Augenzwinkern jugendlicher Leichtigkeit, mutiger Moderne, ausdrucksstarken Designs und ein Hauch herzlichen Laissez-fairs.
Auf einem Markt junger Gestalter erstehe ich ein herrliches Kleid- ein wundervolles Einzelstück im sommerlichen Stil lässiger Folklore. Die Bootsfahrt auf der Donau selbst ist nett, reißt mich aber nicht so vom Hocker wie manch einen anderen Mitfahrenden. So kann man meiner Meinung nach die reizvolle Schönheit des Stadtpanoramas jeweils von der anderen Uferseite aus ebenso vortrefflich bestaunen und sieht sich dabei dem ewigen Geschaukel nicht ausgesetzt. Dem Wunsch einer länger währenden Tour auf der Donau zwecks Besichtigung längerer Strecken des Fluss- aber vor allem Uferverlaufes bin ich dennoch äußerst zugetan.
Tihany ist wie immer ein Traum! Im Zuge der Balatonüberquerung bin ich mit meinem Auto das erste Mal auf der Fähre gefahren. Überhaupt ist mein Mondeo (nach R.) der beste Reisebegleiter überhaupt! Und super-bequem!
Und Gott-sei-dank gibt es in Ungarn an den meisten Stellen Handyempfang, so dass meine zu Hause gebliebenen Lieblingsjungs immer ganz aktuell mitbekommen wo ich gerade herumstreune…
Ach übrigens: UNBEDINGT zu empfehlen: ein Besuch auf der Burg in Szigliget. So einen wahnsinns-Ausblick hatte ich glaub ich noch nie in meinem Leben!